Chronical Moshers Open Air 2015 (Deutsch)

Ort: Reichenbach/Vogtland, Sachsen, Germany

Datum: 12.-14.6. 2015

Redakteur: Benner

Fotograf: Fani Nadki

Veranstalter: Metalclub Reichenbach e.V.

 

Die mittlerweile 13. Ausgabe des Chronical Moshers Open Air lockte erneut ca. 1000 Metalheads nach Hauptmannsgrün (gelegen im Vogtland), wo der im benachbarten Reichenbach ansässige Chronical Moshers e.V. zum Tanz lud. Im Folgenden gibt es alles Wissenswerte über das CMOA für alle, die auf der Suche nach neuen Festivals sind.

Die Campinggelegenheiten liegen auf verschiedene, kleinere Areale verteilt, befinden sich jedoch allesamt auf Grasboden, so dass der Aufbau der Zelte unproblematisch ist. Parken am Zelt ist teilweise möglich. Neben den üblichen Dixies auf dem Konzertgelände befinden sich weitere, stationäre Toiletten und Duschen auf dem Campinggelände, für jedermann frei zugänglich – dort heißt es zwar morgens ein bisschen anstehen, aber so kann man den Tag gleich mit netten Gesprächen beginnen.

Die Preise für alles was Herz und Magen begehren sind überaus fair, der Bierpreis von 2,50€ (0,4l) lässt die Leber stöhnen und den Geldbeutel aufatmen, Pfandmarken haben ihren Weg glücklicherweise noch nicht hierher gefunden. Vegetarier sollten sich allerdings auf Selbstversorgung oder ein sehr Pommes-haltiges Wochenende einstellen. Wenn der Tabakvorrat zur Neige geht, hat mit etwas Glück der Imbiss in der Nähe des Badesees geöffnet und hilft mit einer kleinen Auswahl an Zigaretten gern weiter. Soviel sollte man wissen: einen Supermarkt in fußläufiger Entfernung gibt es nicht, was sich bei dem Preis-Leistungsverhältnis allerdings verschmerzen lässt.

 

Was man dem CMOA deutlich anmerkt: es geht hier nicht ums Geld. Das Motto „von Fans für Fans“ zieht sich wie ein roter Faden durch das Festival – zusätzliche Kosten für Duschen? Bezahltes Meet&Greet? Fehlanzeige. Ein Wochenende, welches sich so weit wie möglich um die Musik dreht - „ein Wochenende unter Gleichgesinnten“ wäre eine mögliche Alternative zum offiziellen Leitspruch. Der moderate Ticketpreis von 37,50€ (VVK) bzw. 45€ (AK) rundet diesen Eindruck ab.

Als der eigentliche Star des Festivals erweist sich der unmittelbar an das Festivalgelände angrenzende Badesee. Die Stimmung am Strand und im Wasser ist stets ausgelassen und mit einem Bier in der Hand lässt es sich nach einem anstrengenden ersten Abend hervorragend entspannen und die Batterien für den anstehenden Abend aufladen.

Im VIP-Bereich mit angrenzendem Zeltplatz werden Bands, Schreiberlinge und Fotografen gefühlte 24 Stunden am Tag mit Essen vom Grill & Getränken versorgt. Die entspannte Atmosphäre tut ihr übriges für das körperliche Wohlbefinden.

Soviel zu den Rahmenbedingungen – kommen wir zum Line-Up: Die namhaftesten Bands der diesjährigen Ausgabe des CMOA waren u.a. Dying Fetus, God Dethroned, Hate, Naglfar, Dew Sentenced, Impaled Nazarene, Aborted und Krisiun – eine Tendenz zum Death Metal ist unübersehbar. Aber auch Liebhaber anderer Richtungen gingen nicht leer aus. Black, Death Thrash, Melodic Death und auch einige Hardcore-Einschläge fanden ihren Weg in die Gehörgänge der Anwesenden. Der Sound wusste durchgehend zu überzeugen und die Leistungen auf der Bühne wurden vor der Bühne mit Moshpits, Wall of Death und Crowd Surfing honoriert.

Das CMOA unterstützt neben etablierten Bands auch ambitionierte Newcomer und bietet kleineren Bands die Möglichkeit sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Unter den Bands, die etwas früher antreten mussten, sind Kali Yuga zu erwähnen – seit 2006 sind die Jungs aus Gera am Start und hatten eine EP und 2 Alben im Gepäck - „Slaves To The Subliminal“ und „Wrath Of Durga“. Die Jungs um Frontmann Grützer sorgten sowohl auf als auch vor der Bühne für Bewegung – auf jeden Fall sollte man hier mal ein Ohr riskieren.

 

Als eine weitere erwähnenswerte Band präsentierten sich Carnage aus Zwickau. Sie eröffneten den Samstag mit einer sehr interessanten Mischung aus Death, Death'n'Roll und Thrash und machten ausgezeichnete Werbung für „The Red God“, den Nachfolger ihrer EP „Fall Of Ishtar“.
Drill Star Autopsy überzeugten mit Anleihen aus Death, Hardcore & Industrial – rau und intensiv, mit einer großartigen Bühnenperformance. Wer auf Brutalität steht sollte sich den nächsten Auftritt nicht entgehen lassen.
Als Highlight vor allem optischer Natur zeigten sich Islay – ihr Melodic Death bot nichts wirklich neues, allerdings macht es einfach unglaublichen Spaß die Jungs auf der Bühne zu sehen. Sänger Chicken ist immer für einen Lacher gut und überzeugte sowohl mit Kunststoff-Tiara auf dem Kopf als auch GoPro-Kamera im Schritt.

Unbedingt sollte hier noch erwähnt werden, dass sich die Bühne in einem großen Bierzelt befand – bei den Regengüssen des Festivalwochenendes erwies sich das als ein wahrer Glücksgriff. Während es draußen aus Eimern goss, ging die Party drin unbeirrt weiter. So mancher hat vermutlich gar nichts vom Regen mitbekommen.

 

Fazit: auch im zweiten Jahr überzeugt das CMOA mit fairen Preisen, großartiger Atmosphäre, dem Herzblut der Organisatoren und beachtlichem Line-up. Ein Dankeschön an Jan Singer für die Einladung und an alle, die das CMOA 2015 zu einer großartigen Party werden ließen. Also unbedingt den 10. Juni 2016 vormerken, dann geht das CMOA in die nächste Runde!

 

 

 

 


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